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Helen-Maja Rudolph — (xy) z


  • Eins und Viele Gotzkowskystraße 33 10555 Berlin Deutschland (Karte)

VERNISSAGE | 18.09.2025 19H

Die Ausstellung (xy) z begleitet die Veröffentlichung einer gleichnamigen Publikation, die die  Zeichnungen in Zusammenarbeit mit Inertia Services in einem neuen Format miteinander verbindet.  

„Helen-Maja Rudolph beobachtet flüchtige Momente, die sie dann in künstlerischen  Übertragungsprozessen einfängt: Sie wird auf alltägliche Szenen aufmerksam und hält  diese zunächst mit der Kamera ihres iPhones fest. Im Zentrum der meisten Bilder stehen  Personen, oft Jugendliche, alleine, in Paaren oder in Gruppen, die einen bestimmten  Kleidungsstil, spezifische Handlungen oder einen charakteristischen Habitus teilen. Die  Schnappschüsse bilden die Vorlagen für DIN-formatige Farbstiftzeichnungen, genauer  gesagt Grundlagen, denn vom fotografischen Quellenmaterial ausgehend ändert Helen die  Szenen ab und ergänzt diese teilweise um weitere Elemente. Insofern dokumentiert sie  ihre Beobachtungen, die jedoch im Zeichenprozess fiktionalisiert, aus ihrem begrenzten  Zusammenhang herausgelöst und damit in gewissem Maße generalisiert werden.  

Den Arbeiten zugrunde liegt ein Interesse an der Jugend und Schulzeit als formativer  Lebensabschnitt, als Phase der Identitätsfindung, als Zeit prägender Erlebnisse, schneller  Veränderungen und wechselnder Interessen, als Zeit der Suche – nicht zuletzt einer  Suche nach Zugehörigkeit. […]  

Einfamilienhäuser und Wohnblöcke, Zugabteile und Bushaltestellen, Straßenkreuzungen  und Parkbänke bilden den Hintergrund der Motive, die mit pointierten Details und  materiellen Orientierungspunkten ausgestaltet sind. In einigen Arbeiten finden sich  explizite Verweise auf besondere Gebäude, Straßen, Verkehrsmittel oder andere  Infrastrukturen deutscher Großstädte. Diese geben einerseits Hinweise auf den  Bewegungsradius der Künstlerin, andererseits spiegeln sich im potenziellen  Wiedererkennen der Orte die verschiedenen Bezugsrahmen der Betrachter:innen. Obwohl  es sich um konkrete Orte handelt, halten die dargestellten Szenen einem  Maßstabswechsel stand und ihre räumlichen Umgebungen erscheinen als Bühnenbilder  oder – ähnlich wie die abgebildeten Personen – als Platzhalter.“  

geschrieben von Clara Maria Blasius  

Helen-Maja Rudolph wurde 1995 in Berlin geboren und lebt derzeit in München. Sie hat  Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar sowie an der Tongji University in Shanghai  studiert. Ihre Buntstiftzeichnungen bewegen sich zwischen Studie und zeichnerischem  Tagebuch und nehmen oft die gebaute Umwelt zum Ausgangspunkt – als Raum, in dem  Popkultur, Begegnung und visuelle Codes zusammenkommen. 

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16. Juli

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